neuLand 06 „Suche nach Leben“
- Gedanken BA 15.Mai 2021
Neuland betritt man nicht nur physisch, jedem Schritt geht mindestens ein Gedanke voraus. Oft sind es gerade Bilder die einen Wunsch oder auch Ängste in uns erwecken oder lange gehegte Sehnsüchte wach rütteln. Uns ist gerade aufgefallen dass unser Bilder die wir posten ein verzerrtes Bild unserer Reise zeigen. Daher wollen wir euch auch einmal gedanklich mitnehmen, denn nicht alles ist immer heiter Sonnenschein, das Heimweh schlägt auch bei uns gelegentlich zu und macht uns nachdenklich. Auch wir sind öfter unsicher welchen Schritt wir als nächstes gehen.
Unsere Umwelt hat sich wieder einmal gewandelt und uns regelrecht genötigt neue Wege zu gehen. Bilder der Angst gehen 24h durch die Medien. Das gewohnte Umfeld verlassen, sich von Freunden physisch entfernen…. Wie wird es werden, ist es die richtige Entscheidung? Die Flut der Möglichkeiten macht uns gefühlt gelegentlich bewegungsunfähig, in Wahrheit treffen wir jedoch jeden Tag zahlreiche gute Entscheidungen und lernen dadurch viele Menschen, Orte und Situationen kennen. Der Wandel ist in Wahrheit eine Konstante. Sicherheit und Kontinuität sind ein beliebtes Werbeversprechen.
Sich zu bewegen ist Freiheit und lässt uns durchatmen.
Neuland zu betreten fühlt sich zunächst an, wie im freien Raum zu schweben. Die festen Punkte die man braucht um seine Position in der Welt zu ermitteln sind plötzlich nicht mehr da, weniger geworden oder schemenhaft. An die Stelle von festen Bezugspunkten treten Möglichkeiten, Chancen und Risiken. Wo will ich hin, wer bin ich denn überhaupt? Solange man im HamsterRad gefangen ist, ist die Gefangenschaft und das ewig drehende Objekt auch ein Bezugspunkt. Man kann Halt auch in prekären Verhältnissen finden oder schönreden: „Ein Deutschland in dem wir gut und gerne leben“
Mit der Dauer unser Reise wird uns zunehmend bewusst, wieviele dieser scheinbaren Bezugspunkte nicht mit unserem Wesen vereinbar waren oder sind. Zu schweben fühlt sich allmählich immer besser an und so wird unsere Reise zunehmend ein Reise zu uns selbst.
Schon als Jugendlicher verspürte ich den Wunsch ausbrechen zu wollen, das Bauchgefühl und auch die Gedanken gingen allesamt in die gleiche Richtung. „An diesem System ist etwas faul.“ Eine der grössten Urängste in uns Menschen ist Diejenige vor sozialem Ausschluss, und so geht man mit zunehmenden Alter immer mehr faule Kompromisse ein, nur um Dazuzugehören. Der faule Kompromiss wird zum Alltag. Schule, Ausbildung, die Rente einzahlen, wollen wir das wirklich alles so oder wollen wir es weil unser Freunde, die Familie oder die Gesellschaft es wollen. Ist wirklich dieser oder jener Beruf unser Berufung oder geht es um das Ansehen dieser Arbeit? Würden wir unserer Berufung auch nachgehen wenn es weniger finanziellen „Ertrag“ geben würde? Ziehen wir in diese Wohnung weil sie uns gefällt oder nur weil sie nahe der Arbeit ist? … Um zu erkennen an welchem Punkt wir uns verloren haben müssen wir auf unserem Weg vielleicht ein paar Schritte zurückzugehen um uns selbst zu erkennen.
Persönlich habe ich mich bereits als Jugendlicher entschieden einen anderen (schwierigeren) Weg als den „Vorgedachten“ zu gehen, und doch bin ich nach all der langen Zeit und vielen Wegen durch Dickicht auch hier und da vom Weg abgekommen. Der Plandemiewahnsinn zwingt mich nun dies alles erneut zu überdenken.
Nun schwebe ich gefühlt wieder einmal frei im Raum des „Neulandes“, stehe erneut an vielen Kreuzungen. Wenn ich gedanklich in meinem Leben ein paar Schritte zurückgehe, spüre ich trotz aller „Sorgfalt“, dass ich an so mancher Kreuzung gegen mein Baugefühl gehandelt habe. Gerade dieses „gelegentliche Verlaufen“ kann einem weit vom Wunschziel entfernen aber auch die Weisheit lernen was dieses Bauchgefühl überhaupt ist. Aus der Erfahrung der falschen Entscheidung heraus können wir unseren inneren Kompass immer besser kennenlernen der uns zunehmend besser leitet wenn wir wieder einmal an einer vielfach verzweigten Kreuzung stehen.
Täglich können wir uns entscheiden ob wir im „alten Land“ der Gewohnheit verharren oder ob wir neues Land betreten. Doch nur wenn wir uns fortbewegen, können wir herausfinden ob die Bilder in unserem Bewusstsein die wir verwirklichen wollen unseren wahren Bedürfnissen entsprechen.
Viele Grüsse aus der Kontrollgruppe 🙂 sendet euch,
eurer Bernd mit Anika, Talis und Linus
Suche nach Leben
Ich habe etwas verloren,
wo ist es nur hin,
irgendwo zwischen diesen Sachen
da muss es sein.
Vielleicht da vorne,
gleich nach der Suche nach ERFOLG,
irgendwo zwischen ANSEHEN,
und der Gier nach MEHR.
Ach da da liegt es doch,
direkt unter der Suche nach dem SINN,
neben der Angst vor Einsamkeit.
B.Albert 9/2014